Als Abraham von Gott den Auftrag bekam, seinen Sohn Isaak zu opfern, was hat er da wohl gedacht?
Wir haben uns für unseren Jugendgottesdienst lange mit dieser Frage beschäftigt; haben uns angesehen, was Abraham in seinem Leben schon mit Gott erlebt hat, was er Gutes und Schlechtes erfahren hat. – Soviel ist klar: Abraham hatte eine spannende und weite Lebensreise mit Gott. Immer wieder hat er von Gott Aufträge bekommen, aber auch Zusagen: „Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft […] in ein Land, das ich dir zeigen will. Und ich will dich zum großen Volk machen und dich segnen.“
Nicht immer hatte es Abraham in der Fremde leicht. Er überstand eine Hungersnot, fürchtete sich vor Übergriffen auf seine Frau und musste seinen Neffen Lot vor viel Unheil bewahren. Und er stritt sogar mit Gott, weil Sodom und Gomorra zerstört werden sollten – denn in dieser Gegend lebte Lot.
Aber Abraham wurde auch sehr reich beschenkt auf seinem Weg. Er „war sehr reich an Vieh, Silber und Gold“ und hatte auch viele Diener und Sklaven. Nur der größte Reichtum wurde ihm lange vorenthalten: Gott hatte ihm Kinder versprochen, so viele wie die Sterne am Himmel, der Sand am Meer und der Staub auf der Erde. Doch dieser Segen blieb aus.
„Hundert Jahre war Abraham alt, als ihm sein Sohn Isaak geboren wurde.“
Und dann sollte er hingehen und seinen Sohn auf dem Berg Morija opfern. Was hat Abraham wohl gedacht?
Uns würden wahrscheinlich heute viele Worte einfallen zu so einem Auftrag: schlechter Scherz, grausam, unmenschlich… – Abraham hat nichts gesagt. Er ist losgezogen, mit seinem Messer, Feuer und Holz – und seinem Sohn Isaak. Und es hat sich gelohnt, Gott zu gehorchen, denn Gott ist anders, als wir denken.
Das war auch die Überschrift, die wir für unseren JuGo gewählt haben:
Anders als du denkst
Und wenn man sich Abrahams und Isaaks Geschichte genauer durchliest, kann man noch viele Wunder finden, die Gott für sie möglich gemacht hat. Es lohnt sich, mal wieder in dieses alte Buch zu sehen und in einer so bekannten Geschichte Neues zu entdecken…