5. Christnacht 2013 „Heilig, heilig ist der Herr“

Artikel_ausrissIMG_5378Eine Gruppe Touristen hetzt durchOlivenoel die Altstadt von Bethlehem. So viel steht auf dem Besichtigungsplan – und dann geraten sie plötzlich in die Krippenszene. Der Zeitplan gerät völlig durcheinander und trotzdem stehen sie alle still, denn ein alter Amerikaner sagt, sie sollen sich Zeit nehmen…

Zeit. Das war auch das Thema der Andacht. Wir müssen besser aufpassen, wofür wir unsere Zeit verplanen. Wir sollten uns Freiräume für wichtige Dinge lassen und vor allem Begegnungen mit unseren Mitmenschen wieder viel mehr schätzen lernen.

P1060546EngelDieses Jahr haben wieder viele Menschen an UhrHeiligabend in unsere Kirche gefunden. Sie haben sich Zeit genommen, um Freunde zu treffen, um uns zu sehen, um Jesus zu finden. – Und damit sie sich ein bisschen dieser wertvollen ruhigen Zeit mit nach Hause nehmen können, gab es am Ausgang Relax-Uhren. Weihnachten ist eben auch ein bisschen Zeit zum genießen.DSCI0201

5. Christnacht 2012 „Es reicht jetzt wirklich, Melchi!“

Wie so oft haben wir die altbekannte Geschichte für unser Krippenspiel verwendet:
Maria und JosepSternkarteh machen sich auf den Weg nach Bethlehem. Die Weisen kommen von weit her. Und die Hirten werden vom Engel an die Krippe gerufen.Engel

Aber wer schon mal bei uns war, der weiß es ja: wir machen alles etwas anders. (Ich habe gehört, sogar manchmal „zu modern“ – danke für das Lob!. ;-))

Tischler

 

Die schwedische Selbstbaukrippe wurde grade noch rechtzeitig durch ein vernünftiges Tischlermodell ausgetauscht und unser Melchi war süchtig nach den neusten Technik-Spielereien.Handy

 

– Was er dadurch fast alles verpasst hätte: Schon unterwegs war er dem Heiland begegnet und hatte es gar nicht gemerkt. Keiner seiner vielen „Freunde“ aus dem sozialen Netzwerk hatte ihn in „Kanada… äh … Kanaan“ willkommen geheißen. Und erst an der Krippe, als Balthasar und Caspar endgültig genug hatten, von seiner permanenten Quasselei und Spielsucht, da hat er es endlich gelernt: das Wesentliche an dieser Reise war, dass Gottes Sohn geboren ist. Da muss man einfach mal die Klappe halten und hören, was Gott uns sagt.

Öksfress

Öksfress

Wir alle – die ganze Gemeinde – durften nach vorn an die Krippe treten und jeder war eingeladen, sich ein Geschenk abzuholen. Die kleinen Selbstbaukrippen sollen daran erinnern, dass Gott auch bei uns zu Hause einzieht. Und wenn man sich mit den Streichhölzchen eine Kerze anzündet und kurz innehält, hört man vielleicht, wie Gott zu uns spricht.

5. Christnacht 2011 „Zwischen Himmel und Erde“

Krippenszene

Wie lief das eigentlich ab, damals vor 2000 Jahren bei Christi Geburt? Laut unserem Krippenspiel so:

Maria weiß ganz genau, dass Männer ihre Welt beherrschen und sie als kleine Frau niemals wichtig sein kann – schon gar nicht in Gottes Augen.
Josef weiß ganz genau, dass das Kind nicht sein eigenes ist….
Die Hirten wissen, was es bedeutet, nachts allein auf dem Feld zu sein: sozialer Aufstieg nicht möglich.
Die Römer wissen, dass es nichts bringt, den Befehlen der Obrigkeit zu widersprechen.
Und der Engel Gabriel? Der weiß nur, dass das alles ganz anders laufen sollte. – Und er muss alles wieder ins rechte Lot bringen.

Ein hartes Leben für jeden von ihnen – festgefahren in ihren Rollen, ohne die Möglichkeit, auszubrechen.

Wir alle spielen gern eine Rolle. Und beim Krippenspiel können wir uns so richtig austoben: schüchtern sein wie Maria, stark wie Josef, nörgeln wie die Hirten, manchmal auch in bombastischen Gewändern herumstolzieren wie die Römer, oder einfach nur mit der Menge blöken wie die Schafe …

Doch welche Rolle spielen wir im richtigen Leben?

Schafherde

Jeder in der Gemeinde „durfte“ im letzten Jahr eins der Schafe sein, die auf dem Feld beim Hirten waren. Sie alle haben die Worte der Engels gehört:

„Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr. Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“

 Wie damals vor 2000 Jahren hören wir heute diese Worte – und wie damals ist es Gottes Angebot an uns. Wir dürfen uns fragen: Will ich ein schwarzes Schaf sein oder ein weißes? Gott lässt uns die Wahl für die Rolle unseres Lebens…

Egal welche Wahl wir getroffen haben, am Ende des Gottesdienstes hat jeder sein kleines Stück Weide (in Form von Kresse) mit auf den Weg bekommen.P1140510