Passah

Als Mose mit den Juden aus Ägypten wegzog, haben sie am letzten Abend ein Lamm gebraten und ungesäuertes Brot gegessen. Seitdem feiern die Juden jedes Jahr ein Fest: Sie erinnern sich daran, dass sie die Sklaverei beim Pharao hinter sich gelassen haben und nun in Freiheit leben dürfen.

 

 

 

 

 

 

 

Auch Jesus hat natürlich dieses Fest – Passah gefeiert:

„Und die Jünger bereiteten das Passahlamm. Und als sie bei Tisch waren und aßen, sprach Jesus: Wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch, der mit mir isst, wird mich verraten. Einer von den Zwölfen, der mit mir seinen Bissen in die Schüssel taucht. Und als sie aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach’s und gab’s ihnen und sprach: Nehmet; das ist mein Leib. Und er nahm den Kelch, dankte und gab ihnen den; und sie tranken alle daraus. Und er sprach zu ihnen: Das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird.“

 

 

 

 

 

Auch wir feiern jetzt schon in langer Tradition Passah: Wir braten Lamm, backen Brot und trinken Wein. (Und wir essen aus Schüsseln…) – Und jedes Jahr wieder finden wir es spannend etwas Neues über dieses Fest zu erfahren: aus der Zeit Mose, von Jesus und auch von heute.

Kommt, esst mit uns – und feiert dieses alte Fest. Wir freuen uns jedes Jahr auf alte und neue Gesichter.

5. Christnacht 2011 „Zwischen Himmel und Erde“

Krippenszene

Wie lief das eigentlich ab, damals vor 2000 Jahren bei Christi Geburt? Laut unserem Krippenspiel so:

Maria weiß ganz genau, dass Männer ihre Welt beherrschen und sie als kleine Frau niemals wichtig sein kann – schon gar nicht in Gottes Augen.
Josef weiß ganz genau, dass das Kind nicht sein eigenes ist….
Die Hirten wissen, was es bedeutet, nachts allein auf dem Feld zu sein: sozialer Aufstieg nicht möglich.
Die Römer wissen, dass es nichts bringt, den Befehlen der Obrigkeit zu widersprechen.
Und der Engel Gabriel? Der weiß nur, dass das alles ganz anders laufen sollte. – Und er muss alles wieder ins rechte Lot bringen.

Ein hartes Leben für jeden von ihnen – festgefahren in ihren Rollen, ohne die Möglichkeit, auszubrechen.

Wir alle spielen gern eine Rolle. Und beim Krippenspiel können wir uns so richtig austoben: schüchtern sein wie Maria, stark wie Josef, nörgeln wie die Hirten, manchmal auch in bombastischen Gewändern herumstolzieren wie die Römer, oder einfach nur mit der Menge blöken wie die Schafe …

Doch welche Rolle spielen wir im richtigen Leben?

Schafherde

Jeder in der Gemeinde „durfte“ im letzten Jahr eins der Schafe sein, die auf dem Feld beim Hirten waren. Sie alle haben die Worte der Engels gehört:

„Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr. Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“

 Wie damals vor 2000 Jahren hören wir heute diese Worte – und wie damals ist es Gottes Angebot an uns. Wir dürfen uns fragen: Will ich ein schwarzes Schaf sein oder ein weißes? Gott lässt uns die Wahl für die Rolle unseres Lebens…

Egal welche Wahl wir getroffen haben, am Ende des Gottesdienstes hat jeder sein kleines Stück Weide (in Form von Kresse) mit auf den Weg bekommen.P1140510

Basteln mal anders

Basteln hat bei uns nichts mit Rosa-Glitzerstaub-Klebestiften und Moosgummi-Zackenmuster-Scheren zu tun. Wir neigen eher zu Bohrmaschine, Gasbrenner, Hammer, Meißel, Kettensäge und ähnlichem Gerät, um unseren Kunstwerken die richtige Form zu verleihen.

Bei unserem ersten Versuch im letzten Sommer war Holz das Ausgangsmaterial. Kleine Klötzchen, die unter viel Aufwand zu einzigartigen Teelichthaltern geworden sind: Mit Kettensägen in die richtige Größe gebracht, an der Bohrmaschine die richtigen Löcher für die Kerzen gemacht und dann mit Feuer und Draht unsere jeweiligen Muster ins Holz gearbeitet… Man mag es manchmal gar nicht glauben, wie filigran das Ergebnis solch brachialer Methoden aussehen kann.

Auch der nächste Bastelabend in diesem Stil hat solche Früchte getragen: Kurz vor der Sommerpause haben wir uns an Gasbetonsteinen ausgetobt. – Und als sich der (Staub-) Nebel endlich gelichtet hatte, konnte man die Werke sehen, die wir mit purer Körperkraft, Hammer und Meißel aus dem Stein gekratzt hatten.
Vielleicht ist noch kein Michelangelo unter uns, aber zumindest zu dekorativen Wandverschönerungen in Form von Blättern, Büchern oder Trabis hat es gereicht. (Mal ganz davon abgesehen, dass wir den ganzen Rasen hinter der Kirche strahlend weiß eingefärbt haben…)

Und grade erst am 23.09.11 haben wir Fliesen zerdeppert… Natürlich haben wir sie dann auch wieder geklebt. Auch wenn sie irgendwie nicht mehr so ganz einheitlich in der Ursprungsfarbe glänzen wollten, sondern plötzlich aus lauter kleinen Pixeln einige bunte Bilder entstanden.

In der Bibel steht:
Sie hieben die Steinblöcke und Holzstämme zurecht und bereiteten so das Baumaterial für den Tempel vor. (1. Kön 5,32)
Die meisten von uns sehen schnell ihre Grenzen, wenn sie sich künstlerisch betätigen sollen… Kreativität und handwerkliches Geschick scheinen immer grade irgendwie nicht vorhanden. – Und wenn wir unsere „Kunstwerke“ mit den eigenen Händen schaffen, können wir immer wieder nur staunen, wie große Kirchen mit vielen Kunstschätzen geschaffen worden sind. Die Handwerker, die das gemacht haben, müssen mehr Talent gehabt haben als wir….
Aber vielleicht hat uns Gott auch einfach nur mit anderen Gaben gesegnet, die wir durch weiteres Ausprobieren entdecken können. – Also auf zum nächsten (Bastel-) Projekt.