Jesus sagt: „Noch kurze Zeit, dann seht ihr mich nicht mehr, und wieder eine kurze Zeit, dann werdet ihr mich sehen.“ (Joh 16,16)
Wer hat es nicht schon mal gehört: „Nur noch 5 Minuten!“
– Jeden Tag machen wir etwas, das „gleich“ fertig ist.
– Die Kinder möchten nicht länger im Auto sitzen: „Sind wir bald da?!“
– Oder wir wissen, dass wir mit einem Sterbenden „nur noch eine kleine Weile“ verbringen dürfen.
Wir wollen die Zeit voll auskaufen – voll ausnutzen – und dazu zerstückeln wir unsere Tage in kleine Stücke – in „5 Minuten“ oder „kleine Weilen“. Das gibt uns die Sicherheit, dass wir alles Wichtige erledigen und in unserem Leben nichts verpassen.
Doch was ist eigentlich wichtig? Womit sollten wir unsere Zeit füllen? – Sollten wir nicht manchmal aus dem gleichmäßigen Trott ausbrechen und lieber etwas Albernes, Überraschendes oder Ungewöhnliches einbauen?
Wir haben das diesen Sonntag mal versucht: Wir haben den gesamten Gottesdienst einfach „falsch rum“ gemacht. Und doch war alles dabei: Der Segen kam gleich zu Beginn und vielleicht haben sich die Leute ein wenig erschrocken. Aber im Rückblick fanden es viele gut, einfach mal auf diese ungewöhnliche Weise den Gottesdienst zu feiern: Man merkt erst, was einem wichtig ist, wenn man im Leben mal etwas „Anderes“ ausprobiert.
Wir haben auch jedem ein „Zeitlos“ geschenkt: Eine Idee, mal wieder etwas scheinbar Unwichtiges zu tun: „Male mit Kreide auf den Gehweg!“ oder „Guck in die Sterne!“. – Gott schenkt jedem von uns wunderbare Augenblicke im Leben – Zeit, die man genießen sollte, damit man nachher nichts bedauert. – Und warum sollten das nur Kinder dürfen? Wir Erwachsenen müssen uns nur manchmal daran erinnern lassen.
Und das Beste kommt zum Schluss – noch ein kleiner Gedanke zur Zeit unseres Lebens: Wir Christen dürfen uns auf die Ewigkeit freuen!